Ich weiß ja nicht, wie’s dir geht, wenn du an Erfolg denkst. Ich hatte früher ganz tief in mir verankert:
“Von nichts kommt nichts. Ich muss mehr und härter arbeiten, um mehr Erfolg zu haben.”
Vielleicht denkst du das ja auch. Doch was wäre, wenn du mehr Erfolg hättest, weil du weniger machen würdest anstatt dich fast bis zur Erschöpfung abzuarbeiten?
Hätte mir das jemand vor Jahren gesagt, hätte ich es nicht geglaubt – bis ich selbst die Erfahrung gemacht habe, dass weniger tun nicht zwangsläufig weniger Umsatz bedeuten muss. Hier erzähle ich dir,
- warum ich heute denke, dass höhere und mehr Ziele nicht automatisch mehr Erfolg bedeuten
- wie Minimalismus helfen kann, Chaos und Ballast im Business zu reduzieren und wieder den Fokus zu schärfen.
Wie kam ich überhaupt dazu?
“Tausche Sonne gegen Erfolg.”
Erschreckend, denke ich heute. Aber das war früher meine Einstellung, die ich sogar mal auf einem Post-it am Schreibtisch hängen hatte.
Damals 2012 war mein erstes Business-Thema “Yoga für Kletterer” Neuland. Ich investierte viel Zeit, um erst mal das Bewusstsein für das Problem der Kletterer zu schaffen und wie Yoga helfen kann.
Die Abende und Wochenenden habe ich oft damit verbracht, meine beiden Bücher oder Blog-Artikel zu schreiben, Videos aufzunehmen, einen Social Media Plan zu machen und umzusetzen.
Ich hatte immer das Gefühl, ich müsste noch mehr tun. Mehr Beiträge, um mehr Kunden zu gewinnen. Oder gleich eine größere Zielgruppe. Ist ja auch leicht, wenn du überall von Strategien und Trends hörst, wo Gelegenheiten schlummern.
Dann habe ich aber gemerkt:
Höhere Ziele und mehr tun bedeuten nicht automatisch mehr Erfolg.
Mit höheren Zielen habe ich mich nur unter Druck gesetzt. Und damit vieles ausprobiert. Was ja generell nicht schlecht ist.
Was aber war mein Problem?
Ich habe mich verzettelt.
Meine To-do-Liste war zu voll: mit neuen Ideen, die viel Zeit und Energie kosteten, aber wenig Ergebnis brachten.
Ich bin bei vielen Aufgaben ein bisschen weitergekommen. Aber eben nur einen Mini-Schritt und manche Projekte haben sich endlos in die Länge gezogen.
Ich glaube, dass es heutzutage vielen so geht.
Viele Ziele für verschiedene Bereiche, nicht genug Ausdauer und Fokus, um alle Ziele zu erreichen.
Oder sie erreichen die Ziele mit enormer Anstrengung und sind danach ausgelaugt. Es ist zu viel.
Wir alle haben zu viel.
- zu viel Zeug
- zu viele Dateien
- zu viele Informationen
- zu viele Angebote und Möglichkeiten
- zu viel Komplexität
- zu viele Kontakte
- zu viele Ziele
- zu viele Aufgaben
All das lenkt ab und kostet Entscheidungskraft.
Wie voll mein Alltag und meine To-do-Liste waren, ist mir erst nach einem gefloppten Launch aufgefallen.
Auch wenn der Misserfolg eine schwierige Erfahrung war: Im Rückblick brauchte ich wohl genau das, um endlich den Kurs zu ändern, vieles zu hinterfragen und zu reduzieren.
Ich fragte mich:
Wie bekomme ich das Aufgaben-Chaos in den Griff?
Wie kann mein Business wieder überschaubarer werden?
Wie kann ich damit aufhören, beschäftigt statt produktiv zu sein?
Wie kann ich endlich mal was abschließen, anstatt dauernd was Neues anzufangen?
Und so kam ich zu ein paar Büchern über Minimalismus.
Minimalismus, was ist das überhaupt?
Bestimmt hast du schon einiges über Minimalismus gehört. Vielleicht im Zusammenhang mit weniger Konsum, mehr Nachhaltigkeit und Ordnung mit Marie Kondo.
Ich finde, es geht dabei aber nicht unbedingt ums Aufräumen. Ganz allgemein bedeutet Minimalismus:
- ein Lebensstil, der auf Einfachheit und ein zielgerichtetes Leben setzt.
- Es geht darum, die Unordnung und Dinge ohne Mehrwert im Leben zu reduzieren, sowohl physisch als auch mental. Und darum, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren.
- Wichtig dabei finde ich, dass das für jeden komplett anders aussehen kann. Es geht nicht darum, nur noch 100 Gegenstände zu besitzen.
- Die Idee ist, Ressourcen wie Zeit, Geld und Energie freizusetzen. So dass du diese Ressourcen sinnvoller nutzen kannst.
- Und: Es ist keine einmalige Aktion, sondern ein fortlaufender Prozess. Es braucht immer wieder bewusste Entscheidungen.
Zusammengefasst: Weniger überflüssiges Zeug, mehr Zeit und Freiheit haben.
Was bringt Minimalismus im Business?
Minimalismus allgemein bedeutet für mich vor allem sich zu fragen: “Was ist wirklich wichtig?” und mehr vom Wichtigen, weniger vom Unwichtigen zu machen.
Aufs Business übertragen ist Ordnung auf dem Schreibtisch und bei den Daten natürlich super. Aber noch mehr bedeutet Minimalismus im Business für mich:
“Welche Ziele sind wirklich wichtig? Welche Aufgaben sind entscheidend, um dieses Ziel zu erreichen?”
Wenn du beginnst, die Anzahl deiner Ziele und unnötige Aufgaben im Business zu reduzieren, passiert etwas:
- Deine To-do-Liste wird überschaubarer.
- Du hast mehr Energie und Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben.
- Damit wirst du bessere Ergebnisse bekommen.
Und – was wir oft erst auf den zweiten Blick sehen – du wirst deinen Energietank wieder leichter voll bekommen.
Deine To-do-Liste wird überschaubarer
Wenn auf deiner To-do-Liste Aufgaben stehen wie “Rechnungen pünktlicher bezahlen!” neben “Social Media Content Plan” und “Design für neue Website”, dann hast du irgendwann keinen Überblick mehr.
Wenn der Überblick fehlt, ist es leicht, sich zu verzetteln. Die erste Frage ist also:
Was darf überhaupt auf die To-do-Liste?
Und: Was kannst du weglassen?
Wenn bei mir viel los ist, habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Ansatz “nur 1 Hauptaufgabe am Tag” gemacht.
Dafür frage ich mich:
“Welche eine Aufgabe würde diesen Tag erfolgreich machen?”
- Diese eine Hauptaufgabe ist mein Tages-Fokus.
- Diese Aufgabe gehe ich zuerst an – nicht den Kleinkram, der zwar schnell erledigt ist, aber mich Aufmerksamkeit kostet.
- Der Kleinkram ist der Bonus, für den ich weniger Fokus und Energie brauche. Den erledige ich erst, wenn ich die Hauptaufgabe geschafft habe.
Mehr Energie und Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben
Es gibt eine Sache, die wir oft vergessen:
Eine Entscheidung für etwas ist eine Entscheidung gegen etwas anderes und umgekehrt.
- Wenn ich mich dafür entscheide, ewig an einem Artikel zu feilen, kann ich diese Zeit nicht in eine andere Aufgabe stecken.
- Wenn ich “ja” zu einem neuen Projekt sage, sage ich “nein” zu einem anderen.
- Wenn du Unwichtiges reduzierst, hast du mehr Energie und Zeit für das Wichtige.
Mehr Fokus – bessere Ergebnisse
Wenn du für die entscheidenden Aufgaben mehr Energie und Zeit hast, hast du mehr Fokus. Damit wirst du höchstwahrscheinlich bessere Ergebnisse sehen.
Klar, Konzentration ist wichtig und in der heutigen Zeit schwierig, wenn überall Ablenkungen warten. Aber mehr Überschaubarkeit auf der To-do-Liste und mehr Energie und Zeit für die wichtigen Aufgaben hat für mich einen Domino-Effekt:
- Du hast endlich das Gefühl, deine Aufgaben und deinen Tag im Griff zu haben, anstatt beschäftigt zu sein und am Ende vom Tag zu merken, dass du nicht groß weitergekommen bist.
- Wahrscheinlich kommen dir bessere Ideen, weil du weniger Druck hast.
- Das bedeutet wiederum bessere Ergebnisse und insgesamt mehr Freude.
- Und du kannst leichter deinen Energietank wieder füllen, weil du weniger gestresst bist.
2 Ideen zum Starten
Was kannst du jetzt konkret tun?
1. Sorge für freie Flächen
Ausmisten befreit, kostet aber am Anfang oft viel Zeit und Energie. Fang klein an, nämlich mit freien Flächen auf deinem Schreibtisch und auf dem Boden.
Das reduziert Ablenkung und bringt erstaunlich viel Ruhe rein. Damit kannst du dich leichter konzentrieren.
2. Probiere die Fokus-Routine aus
Um Ziele und Aufgaben zu entrümpeln, ist ein klarer Kopf wichtig und sich fragen, was wirklich wichtig ist.
Meine Fokus-Routine hilft dir dabei. Sie dauert 5 Minuten und kann dir helfen, am nächsten Tag eine Stunde oder noch mehr zu sparen. Falls du sie noch nicht hast, kannst du sie dir hier in dein Postfach holen.
Ich wünsche dir viel Freude beim Umsetzen!