Weißt du, was ich am Frühling so liebe?

Diese unglaubliche Energie, die alles um uns herum zu neuem Leben erweckt. Die Vögel zwitschern, es ist früher und länger hell, die Blumen blühen auf.

Der Frühling, und vor allem Ostern, erinnern mich immer wieder an eine Sache, die im Alltag leicht untergeht:

Lasse Altes los und schaffe Platz für Neues. 

Der Frühling ist also die perfekte Zeit,

  • nicht nur um aufzuräumen und etwas mehr Ordnung zu schaffen,
  • sondern um unseren eigenen Ballast abzuwerfen und uns von Dingen zu befreien, die uns nicht mehr guttun. 

Schritt 1: Abstand und Bestandsaufnahme 

  1. Nimm dir Zeit, um Abstand zum Alltag zu gewinnen. Entweder fünf Minuten, in denen du zuerst fünf Mal tief durchatmest. Oder mach einen Spaziergang.
  2. Frage dich: Was in deinem Zuhause kostet dich gerade Energie? 
  3. Beobachte, welche Antworten und Gefühle kommen und mache dir danach ein paar Notizen (unterwegs kannst du auch die Diktierfunktion nutzen).

Schritt 2: Konkretisieren und optionale Vorbereitung

Du kannst entweder noch am gleichen Tag mit dem Loslassen beginnen.

Aber vor allem, wenn dein innerer Schweinehund groß ist, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es viel leichter wird, wenn du dich erst vorbereitest und dann am nächsten Tag loslegst. Es macht auch einen Unterschied, ob du dir nur eine Schublade vornimmst oder deinen ganzen Schrank.

So kannst du vorgehen:

  1. Gehe noch einmal durch dein Zuhause, lasse die Bilder wirken und frage dich:
    Wo ist der Bereich, der gerade am meisten Chaos und Belastung verursachen?
    Ist es der Eingang? Die Küche? Das Badezimmer? Dein Schlafzimmer? Im Wohnbereich?
  2. Konkretisiere die Problemzone: Wo genau in diesem Bereich willst du Leichtigkeit: Im Kleiderschrank? Am Esstisch? In der Küchenschublade?
  3. Wann willst du starten? Was brauchst du dafür?
    Setze dir ein Datum, besorge die benötigten Putzmittel und ggf. Boxen.

Schritt 3: Loslegen und ausmisten

  1. Mach zuerst alles leer: Raus mit den Kleidungsstücken, dem Kleinkram.
  2. Mach kurz sauber.
  3. Frage dich: „Wenn ich noch einmal einziehen würde, was würde ich mitnehmen?
  4. Räume dann nur die Dinge ein, bei denen du spürst, dass du sie behalten willst.

Organisiere die Dinge, die du behalten möchtest, übersichtlich.

Wenn die Schublade oder der Schrank immer noch zu voll aussehen, kannst du noch einmal unterteilen: Dinge, die du oft nutzt, dürfen leicht zugänglich sein. Alles, was du behalten willst, aber nicht täglich benötigst, kann in eine hintere Ecke.

Schritt 4: Aussortiertes wegschaffen

Die aussortierten Dinge musst du nicht sofort wegbringen.

Gerade, wenn du Dinge verschenken, verkaufen oder zum Recyclinghof bringen willst, ist es meistens leichter, die Dinge erst mal außer Sichtweite zwischenzulagern und dir eine Notiz im Kalender zu machen. Hier kannst du optional auch noch einmal unterscheiden in die Kategorien „entsorgen“ und „verschenken“. 

Vielleicht hört sich das Vorgehen für dich erst mal etwas umständlich an. 

Es macht aber einen großen Unterschied, alles herauszuräumen und sich zuerst zu fragen: „Was will ich behalten“ anstatt „was soll weg“?

So bekommst du leichter eine neue Richtung statt auf dem eingefahrenen Weg zu bleiben. Damit wirst du dich weitaus leichter tun, die Problemzone zu entrümpeln.

Vorher-Nachher-Beispiel: Mein Schreibtisch

Mein Schreibtisch ist eher klein. Mein Problem war, dass ich viel zu viel dort hatte – auch Dinge, die ich nicht täglich gebraucht habe. Aus reiner Gewohnheit habe ich z.B. den Organizer für Stifte, Post-Its usw. dort abgestellt.

Hätte ich hier von Anfang an überlegt „was soll weg?“, hätte ich wahrscheinlich nur paar alte Post-Its entsorgt und vielleicht das lange Lineal. Also nicht viel verändert.

Deshalb: Alles wegräumen – dann kommen leichter neue Ideen. Das Gefühl von Leichtigkeit danach hat mich selbst erstaunt.

1: Fokus statt Perfektion

Es geht nicht darum, alles auf einmal loszuwerden und dafür drei Wochen Urlaub zu nehmen. Es geht ums anfangen und darum, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Also auf einen kleinen Bereich, der dir spürbare Erleichterung verschafft. 

Es geht auch nicht darum, gleich ein perfektes Ergebnis zu haben. Vielleicht wirst du mit der Zeit merken, dass du die Dinge anders organisieren willst. Oder dass du immer noch etwas zu viel hast. Das ist okay. 

2. Setz dir einen Timer. 

Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Ganze ausufert und du womöglich bis weit in die Nacht beschäftigt bist.

3. Ablenkung aus – außer Musik

Radio-Gedudel und Benachrichtigungen lenken ab. Das bedeutet, dass du am Ende enttäuscht sein könntest, weil es fast so ähnlich wie vorher aussehen wird – immer noch voll, nur ein bisschen ordentlicher.

Deine Lieblings-Musik kann dich dagegen motivieren, das Entrümpeln mit mehr Elan anzugehen. 

4. Der richtige Zeitpunkt

Finde den für dich richtigen Zeitpunkt: Wann hast du Energie und Zeit? 
Ungünstige Zeitpunkte: Kurz vor dem Mittagessen, wenn gleich jemand vorbeikommt, oder wenn du abends schon am Gähnen bist und eigentlich gerade lieber ausruhen würdest. 

5. Brauche ich es wirklich?

Überlege dir, ob du die Dinge wirklich brauchst oder ob sie nur Platz wegnehmen. Manchmal ist diese Frage schwierig zu beantworten.

Für uns war klar, dass wir beim Umzug in ein Tiny House deutlich weniger mitnehmen wollen – auch wenn unsere Wohnung nicht so voll war. Wir haben uns gefragt:

Wenn du unsicher bist, ob du sie behalten sollst, frage dich:

  • Macht es mein Leben leichter oder schöner – zum Beispiel Erinnerungsstücke?
  • Habe ich das in den letzten 6-12 Monaten benutzt oder werde ich es in naher Zukunft benötigen?
  • Könnte ich es mir ausleihen, falls ich es doch einmal benötigen sollte? 
  • Oder wie die Ordnungsexpertin Marie Kondo: „Macht es mir Freude?“

Mentalen, emotionalen Ballast loslassen

Im Frühling, und besonders an Ostern, kann es auch sehr befreien, nicht (nur) physische Dinge loszulassen. Vielleicht willst du auch seelischen Ballast abwerfen.

Vielleicht Ziele, die du dir dieses Jahr gesetzt hast und die nicht mehr passen. Generell etwas, das dich immer wieder beschäftigt, weil du es schon lange erledigen wolltest und ein schlechtes Gewissen hast. Oder sogar etwas, das richtig negative Gedanken und Gefühle in dir auslöst.

Hier zwei einfache Ideen, die beim Loslassen helfen können:

  1. Das, was du loslassen willst aufschreiben und das Papier zerreißen
  2. An einem Fluss oder See den Ballast gedanklich an einen Stein abgeben und den Stein kräftig ins Wasser werfen

Loslassen bedeutet mehr Platz und Raum.

Mach dir dein Leben leichter. Jeder Gegenstand beansprucht deine Aufmerksamkeit, Zeit und Energie. Es ist Zeit, sich zu überlegen, welche Dinge du in deinem Alltag haben willst und welche nicht. Was ist dir wirklich wichtig?

Sei mutig und fang an, dich von Dingen zu lösen, die dich nur belasten. Möglicherweise hast du schon viel zu langean Erinnerungsstücken oder Altlasten festgehalten. Wenn du den seelischen Ballast abwerfen willst, versuche dich von emotionalen und sentimentalen Dingen zu trennen. Es ist leichter gesagt als getan. Aber Unnötiges loszulassen gibt mehr Überschaubarkeit und macht das Leben leichter.

Loslassen bedeutet auch, sich von negativen Gedanken und Zeitfressern zu befreien. Erkenne und erfahre, wie das Loslassen von Ballast mehr Freiheit und Leichtigkeit in dein Leben bringen kann.

Also, lass uns den Frühling nutzen, um Energiefresser loszulassen und mehr Leichtigkeit in den Alltag zu holen.

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