Du hast ein Ziel, alles perfekt geplant, legst los. Doch irgendetwas stimmt nicht.

Selbst die einfachen Aufgaben fühlen sich schwer an. Die Energie fehlt, die Konzentration lässt nach. Oder der Körper signalisiert, dass etwas nicht passt. Hast du das auch schon mal erlebt?

Genau das ist mir im Sommer passiert, als ich Yoga-Videos aufnehmen wollte.

Alles war vorbereitet: die Kamera, die Matte, die Übungsabfolgen. Nur der Zeitpunkt war falsch. Es war zwar noch früh am Morgen. Aber ich hatte die Sonne total unterschätzt. Nach zwei Videos war es einfach zu viel. Die Matte war dann so heiß, dass ich mir gefühlt die Füße verbrennen würde. Auch die Übungen fühlten sich zu heftig an.

Am Ende habe ich gemerkt: Es ist nicht nur wichtig, was du machst, sondern auch wann du es machst. 

Diese Erkenntnis führt mich zu einer entscheidenden Frage:

Machst du viel – aber vielleicht zum falschen Zeitpunkt?

Hier kommt Selbst-& Zeitmanagement mit Achtsamkeit ins Spiel. Denn das beste Zeitmanagement bringt nichts, wenn es nicht zu deinem inneren Rhythmus und optimalen Zeitpunkt passt.

Was bedeutet achtsames Zeitmanagement?

Wir alle wissen es.

Wenn die Produktivität im Keller ist, die To-do-Liste endlos, die Deadlines aufleuchten, sind die Konsequenzen: ein nerviger Arbeitsalltag und das Gefühl, sich wie im Hamsterrad abzustrampeln. Oft verlieren wir dann auch ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit, schieben Überstunden und nehmen den Frust in unser Privatleben mit. Langfristig bedeutet das eine hohe psychische Belastung.

Beim Zeitmanagement geht’s darum, den Termindruck und Stress zu reduzieren:

Sich selbst so zu organisieren, dass du mit einem für dich passenden Zeiteinsatz das geplante Ergebnis bekommst. Monotasking statt Multitasking. Ablenkung reduzieren. Aufgaben sinnvoll einteilen, priorisieren und volle Aufmerksamkeit. Einen (für sich) vernünftigen Umgang mit der Zeit finden. Also eigentlich sich selbst managen.

Das Problem?

Gängige Zeitmanagement-Methoden haben manchmal nur den Fokus darauf, möglichst effizient zu arbeiten und welche Technik und Tools dabei helfen, die Zeit effektiver zu nutzen. 

Wir sind aber immer noch Menschen mit Bedürfnissen.

Selbst-& Zeitmanagement mit Achtsamkeit bedeutet, einen Moment innezuhalten und sich zu fragen:

  • Was ist wirklich wichtig? Was nicht?
  • Wie geht’s mir dabei und was brauche ich?
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt für das, was ich vorhabe?

Warum spielt der Zeitpunkt eine Rolle?

Der Zeitpunkt kann entscheidend sein, ob dir etwas leicht von der Hand geht oder schwer.

Deine Bedürfnisse variieren, je nachdem wie deine Morgenroutine aussieht, wann du dein Tageshoch oder -tief hast, wie du geschlafen und was du gegessen hast.

Wie du geschlafen hast, beeinflusst deine Tagesform enorm. Ein erholsamer Schlaf kann dir helfen, mit mehr Leichtigkeit durch den Tag zu gehen. Es lohnt sich, in sich hineinzuhorchen und herauszufinden, wann dein Körper nach Ruhe und wann nach Aktivität verlangt.

Je anspruchsvoller die Aufgabe, desto wichtiger ist, dass du Bedürfnisse zur obersten Priorität machst.

Wie findest du den richtigen Zeitpunkt?

Das ist individuell und hängt von deiner Tätigkeit ab. Dabei können diese Faktoren eine Rolle spielen: 

  1. Jahreszeit und Wetter
    Für Video- und Foto-Aufnahmen oder andere Aktivitäten draußen ein wichtiger Punkt. Aber auch für andere Vorhaben drin kannst du dich fragen: Haben die Jahreszeit und das Wetter einen Einfluss? Wenn ja – wann ist eine sinnvolle Uhrzeit und was brauche ich, um produktiv zu sein?
  2. Wochentag
    Viele Menschen bemerken, dass sie an bestimmten Wochentagen leistungsfähiger sind. Vielleicht hast du am Anfang der Woche mehr Elan, während sich der Freitag eher für leichtere Aufgaben eignet. 
  3. Tageszeit
    Kennst du deinen Biorhythmus? Manche Menschen sind am Morgen voller Energie, sind super fokussiert im Termin, können Konzepte planen, Präsentationen erstellen, Newsletter schreiben. Andere blühen dagegen erst abends richtig auf. Finde heraus, wann dir was am leichtesten fällt. 
  4. Mondzyklus
    Ein spannendes Thema, über das ich erst vor kurzem gestolpert bin, ist der Mondrhythmus. Wenn der Mond die Gezeiten und vieles in der Natur beeinflussen kann, warum nicht auch uns Menschen? Viele Menschen spüren die Einflüsse des Mondes, sei es beim Schlaf oder bei der emotionalen Balance. Ich selbst habe noch nicht viel Erfahrung damit, aber es ist eine interessante Idee: Könnte der Mond auch bestimmen, wann dir bestimmte Aktivitäten leichter fallen?

Wann fällt dir was leicht?

Es geht nicht darum, mehr zu tun – sondern das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu tun.

Wann fühlt sich eine Aufgabe leicht an? Wann kannst du mühelos fließen?

Diese Fragen helfen dir, dein Wohlbefinden im Blick zu halten und deinen natürlichen Rhythmus zu berücksichtigen. Damit kannst du mehr Gelassenheit und Entspannung in den Alltag bringen.

Das Geheimnis liegt also nicht immer im „Wie“, sondern im „Wann“.

Wenn du lernst, die Zeichen deines Körpers und der Natur zu deuten, wird es dir leichter fallen, dich im Alltag zu orientieren und Entscheidungen zu treffen, die dir gut tun.

Achtsamkeit im Zeitmanagement braucht Flexibilität

Achte darauf, dass du flexibel bleibst.

Es kann sein, dass der Zeitpunkt an sich zwar richtig ist.

Aber du merkst, dass du gerade gefühlt stecken bleibst und nicht mehr vorankommst, z.B. weil die Rahmenbedingungen im Arbeitsumfeld gerade nicht passen, weil du eine Pause brauchst, oder einfach weil dein Schlaf letzte Nacht nicht erholsam war.

Mit ein bisschen Flexibilität kannst du immer wieder kurz innezuhalten und dich fragen:

  • Ist das der richtige Zeitpunkt?
  • Brauche ich gerade eine Pause? Oder was zu essen?

Mit diesen Fragen kannst du bewusste Entscheidungen treffen und bei Bedarf anpassen.

Fazit: Höre auf deinen inneren Rhythmus

Zeitmanagement bedeutet eigentlich Selbstmanagement. Wenn du dabei noch Achtsamkeitsmethoden nutzt, berücksichtigst du deine Bedürfnisse und den richtigen Zeitpunkt. Dieses kurze Innehalten ist unglaublich wertvoll und bedeutet nicht nur weniger Stress, sondern auch bessere Ergebnisse und sowohl kurz- als auch langfristig mehr Zufriedenheit. 

Es befreit auch, da du erkennst, dass es nicht immer am „Was“ scheitert, sondern manchmal auch am „Wann“. Sei es die Hitze an einem Sommertag, der Zeitpunkt in der Woche oder dein Schlaf – es gibt viele Faktoren, die beeinflussen können, wie leicht oder schwer dir etwas fällt.

Nimm dir Zeit, deinen eigenen Rhythmus zu erkunden und zu verstehen, wann du am besten welche Aufgaben erledigst. Manchmal gibt’s Termine, keine Frage. Aber wenn du den Fokus auf dem hast, was wirklich wichtig ist und deinen Rhythmus berücksichtigst, werden die Ergebnisse besser. Und dann wird es sich leichter anfühlen.

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